ALERTA AMAZÔNIA

Am 11. August 2019 koordinierten Landwirte aus Pará eine Reihe von gleichzeitigen Brandstiftungen in Wäldern, um Flächen für die Holzgewinnung und extensive Viehzucht im Amazonasgebiet zu gewinnen. Dieser Vorfall wurde als „Tag des Feuers” bekannt. Im Zentrum ist eine Karte Brasiliens zu sehen, auf der Brandflächen und gefällte Baumstämme abgebildet sind, die die drei am stärksten vom Feuer betroffenen Biome darstellen: Amazonas, Cerrado und Pantanal. Die Komposition umrahmt das Land mit brennender Vegetation am unteren Rand und dunklen Rußwolken am oberen Rand.
Die nationale Fauna wird durch schwarze Silhouetten symbolisiert, die auf die Gefahr für ihr Überleben hinweisen. In der oberen linken Ecke spielt ein Zylinderhut auf Uncle Sam an – Symbol für die Macht und den politischen Einfluss der Vereinigten Staaten – und verweist auf den Wunsch des ehemaligen Präsidenten Brasiliens Jair Bolsonaro, den Amazonas für ausländische Interessen zu öffnen und so der Ausbeutung durch externe Mächte zu übergeben.
KÜNSTLERINNEN:
Betroffene Frauen aus Belém und der Region Itaituba

Die Klimakrise ist eine Realität, und im Amazonasgebiet sind ihre Extreme deutlich zu spüren. Im Bundesstaat Rondônia litt die Bevölkerung während des Amazonas-Sommers 2024 unter der Trockenheit des Flusses Madeira, dessen Wasserstand auf 25 cm sank (bei einer historischen Durchschnittshöhe von etwa 10 Metern), wodurch mehrere Flussuferfamilien isoliert und ohne Zugang zu Nahrungsmitteln und
Wasser waren. Im darauffolgenden Amazonas-Winter stieg der Wasserstand des Flusses über den Normalwert und überschwemmte die städtischen Gebiete, wodurch die Betroffenen erhebliche materielle Verluste erlitten. Die Bewegung der von Staudämmen Betroffenen spielte eine wichtige Rolle bei der
Hilfe für die betroffenen Familien, indem sie in den extremen Momenten dieser Klimakrise Lebensmittel und Wasser spendete.
KÜNSTLERINNEN:
Informelle urbane Arbeiterinnen und Mitglieder von MAB aus dem Großraum
Belém, die in MABs Aktivitäten für Umweltbewusstsein involviert sind:
SUEYLA MALCHER, JAQUELINE DAMASCENO, ELAINE RODRIGUES,
CLEIDIANE VIEIRA, ISABELA LIMA, KARINE CAMPOS

FÜR WEN UND WOZU? (Pará, Brasil, 2024)
Die Arpillera zeigt die wachsende Propaganda der Unternehmen, die den Kohlenstoffmarkt als angebliche Lösung für die Klimakrise darstellen. In der Region manifestiert sich dieser als Versuch, Kleinbauernfamilien zu täuschen, indem man ihre Wälder für Geld abkauft. Zur Begründung dient der Schutz der Wälder etwas, das die Kleinbauern traditionell tun. Dieses Thema wirft in der Bevölkerung die Frage auf „Kohlenstoffmarkt, für wen und wozu?“ Mit diesem Werk wird davor gewarnt, dass dieser
vermeintlichen Lösung für die Klimakrise Glauben geschenkt wird. Denn die beteiligten Unternehmen werden weiterhin Schadstoffe ausstoßen und die Bevölkerung als Tarnung für ihre Umweltverbrechen missbrauchen.
KÜNSTLERINNEN:
Bäuerinnen und Flussuferbewohnerinnen
der Gemeinden Itaituba und Rurópolis der
Region Tapajós in Pará, die durch den Bau des
Staudamms São Luís do Tapajós, das Agribusiness
sowie Straßen- und Bahnprojekte bedroht sind

Die Arpillera zeigt Situationen, die sich in der Region Tapajós, in der
Gemeinde Itaituba im Bundesstaat Pará, ereignet haben. Die Gemeinden am Flussufer sind mit extremen Dürren konfrontiert, die von Jahr zu Jahr zunehmen und ihr tägliches Leben beeinträchtigen. Sie führen zu Wasserknappheit und ausgetrockneten Flüssen, was die Gemeinden isoliert, da das Navigieren
von Booten und Schiffen unmöglich wird. Die Auswirkungen der Dürre
sind überall zu spüren, ebenso wie die kriminellen Handlungen der Brandstifter, die zu dieser Jahreszeit ebenfalls zunehmen. Die Brände gehen mit dichtem Rauch einher, der sich über weite Strecken ausbreitet und das Landschaftsbild der städtischen und ländlichen Gemeinden verändert. Der Rauch beeinträchtigt die landwirtschaftliche Produktion und macht die Menschen krank. Außerdem erhöht der Mangel an Regen die Hitze, die bis zu 40 °C erreichen kann.
KÜNSTLERINNEN:
Frauenkollektiv von MAB, produziert in Itaituba,
in der Region des Tapajós-Flusses in Pará: JOELMA OLIVEIRA, LUCIELE VIANA, CELIELMA SOUSA, CÉLIA MARIA EDUARDO und EDIZANGELA RODRIGUES

Die Region Xingu leidet unter den schwerwiegenden Auswirkungen des Baus des Belo-Monte-Staudamms, der 2011 begonnen und 2019 abgeschlossen wurde. Durch den Bau des Staudamms wurden viele Frauen mit ihren Familien in Umsiedlungsgebiete umgesiedelt oder erhielten Entschädigungen und zogen in die urbane Peripherie. Der Belo-Monte-Staudamm hatte zahlreiche Auswirkungen auf die Umwelt, darunter Fischsterben, die Austrocknung des Flusses bei geschlossenen Schleusen und eine verstärkte Abholzung mit Bränden, die vor allem während der Trockenperioden des Flusses auftreten. Die Arpillera thematisiert die ständigen Brandstiftungen, die in der Region stattfinden. Ein Waldbrand kann verheerende Folgen für die Tiere und das gesamte Ökosystem haben. Viele Tiere sterben an ihren Verbrennungen oder ersticken im Feuer und Rauch.
KÜNSTLERINNEN:
Betroffene Frauen in der Gemeinde Altamira, Pará

Die betroffenen Frauen thematisieren in dieser Arpillera die Probleme in der Umsiedlungsgemeinde. Sie leiden unter mangelnder Infrastruktur wie Trinkwassermangel, unzureichende Straßenbeleuchtung und
öffentliche Verkehrsmittel. Im Sommer sind die Menschen, darunter Ältere und Kinder, dem Rauch von Brandstiftung ausgesetzt. Frauen,
die ihre Familien versorgen, erleben die Distanz zum Stadtzentrum und dem Arbeitsmarkt als schwierig und leben zusammen mit ihren Kindern und Enkelkindern in prekären Bedingungen. Sie zählen auf die Unterstützung von MAB, die ihnen mit Maßnahmen hilft, die Lebensqualität in der Umsiedlungsgemeinde zu verbessern und den öffentlichen und privaten Einrichtungen Druck zu machen, ihren Verpflichtungen gegenüber der umgesiedelten Gemeinschaft nachzukommen.
KÜNSTLERINNEN:
Frauen, die in der kollektiven städtischen Umsiedlungsgemeinde Laranjeiras leben, einem Wohngebiet, das als Teil der Ausgleichsmaßnahmen für den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte in Pará errichtet wurde, um die durch den Staudamm vertriebenen Bewohnerinnen und Bewohner umzusiedeln.

In der Arpillera stellen die betroffenen Fischerinnen die schwerwiegenden
Folgen dar, die der als Entwicklung getarnte „Fortschritt“ für das Leben der Bevölkerung hat. Dieser „Fortschritt“ geht im Amazonas mit Umweltzerstörung, Fischmangel und Veränderungen der Flussläufe einher, die das Leben der Flussuferbevölkerung und Communities beeinträchtigen. Das Werk vergleicht dies mit einer Lungenkrankheit, die nach und nach das Leben der Menschen beeinträchtigt und irreversible Gesundheitsschäden verursacht.
KÜNSTLERINNEN:
Fischerinnen betroffen vom Staudamm Cachoeira Caldeirão am Araguari-Fluss in Amapá

Die Arpillera prangert die Abholzung und illegale Holzgewinnung an, sowie den Goldabbau durch Goldwäscher, die das Wasser des Flusses Araguari verschmutzen. Neben all dieser Zerstörung verweisen die Fischerinnen vom Araguari Fluss, die das Werk geschaffen haben, auch auf die Wasserkraftwerke, die der Biodiversität enormen Schaden zufügen, die familiäre Landwirtschaft beeinträchtigen und das Leben der Menschen, die für ihr Überleben vom Fluss abhängig sind, drastisch verändern.
KÜNSTLERINNEN:
Fischerinnen betroffen vom Staudamm Cachoeira Caldeirão am Araguari-Fluss in Amapá

ist in zwei Teile unterteilt: Auf der linken Seite wird die Geschichte erzählt, als es noch Fischreichtum, Plantagen, Harmonie und Ruhe am Amapari-Fluss, Nebenfluss des Araguari-Flusses, gab.
Die rechte Seite zeigt die Auswirkungen des Staudamms, unter denen die betroffenen Frauen und ihre Familien leiden: Verlust von Land durch den Anstieg des Wasserspiegels aufgrund des künstlichen Sees,
Häuser, die zurückverlegt werden mussten, Probleme mit Dürre und
Überschwemmungen des Flusses über längere Zeiträume, Fische mit
Würmern, Mangel an Trinkwasser, Probleme bei der Nahrungsmittelproduktion, Verlust von Plantagen usw. Trotz der zahlreichen Auswirkungen des Staudamms befinden sie sich in einem "indirekten Einflussbereich”, was ihnen keinen Anspruch auf Entschädigung gibt.
KÜNSTLERINNEN:
Fischerinnen betroffen vom Staudamm Cachoeira Caldeirão am Araguari-Flussin Amapá

Die Arpillera stellt zwei extrem gegensätzliche Perioden dar, die wir
im Amazonasgebiet erlebt haben. Auf der einen Seite die extreme
Dürre des Rio Madeira, größter Zufluss im Amazonasbecken, im Jahr 2024. Menschen leiden unter Produktionsverlusten, Nahrungsmittelknappheit, der Unmöglichkeit des
Transports und längeren Wegen, um den Lebensunterhalt zu sichern.
Die andere Seite zeigt das Hochwasser im Jahr 2025, in der derselbe Fluss in weniger als sechs Monaten einen Pegel von 16,68 Metern erreicht hat - nahe am historischen
Rekord von 17 Metern. Studien deuten darauf hin, dass der Anstieg des
Wasserspiegels der Stauseen der Wasserkraftwerke von Santo Antônio zu Überschwemmungen und Ufererosion am Rio Madeira beigetragen hat. Wir erleben die Klimakrise im Amazonasgebiet in jedem Moment und wissen, dass die nächsten Dürren und Überschwemmungen kommen werden.
KÜNSTLERINNEN:
Frauenkollektiv aus Porto Velho, Rondônia, bestehend aus Flussuferbewohnerinnen, Kunsthandwerkerinnen, Fischerinnen und Landwirtinnen, die vom Staudamm Santo Antônio am Rio Madeira betroffen sind.

FRAUEN VON TRIUNFO (Rondônia, Brasil, 2025)
Das Jahr 2024 war geprägt von intensiven Bränden in Rondônia, die das Leben der Frauen in der Region Triunfo stark beeinträchtigten.
Neben Umweltschäden brachten die Brände zahlreiche soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Probleme: Verlust von Biodiversität, Bedrohung der Ernten, Atemprobleme durch tagelangen dichten Rauch, eine erhöhte Arbeitsbelastung für die Frauen sowie schwierigen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen. Die Community fühlte sich durch fehlende Unterstützung seitens der öffentlichen Hand im Stich gelassen. Als Reaktion darauf organisierten sich die Frauen von Triunfo, um diesen Problemen zu begegnen. Sie entwickelten Strategien zur gegenseitigen Unterstützung und kollektiven Fürsorge, verwandelten ihren Schmerz in Handeln und demonstrierten so die Stärke weiblicher Führung im Angesicht der Klimakrise und institutioneller Vernachlässigung.
KÜNSTLERINNEN:
Frauenkollektiv von Triunfo, Rondônia

Die Arpillera ist eine Hommage an die MAB-Aktivistin Nilce de Souza
Magalhães, genannt Nicinha, die im Jänner 2016 ermordet wurde. Nach sechsmonatiger Suche wurde Nicinhas Leiche an einen Stein gebunden im Stausee des Wasserkraftwerks Jirau gefunden. Die Arpillera zeigt ihren Lebensgefährten Nei in einem Kanu, der sie im Kampf für die Rechte der Fischerinnen stets begleitete. Im Hintergrund sind die Hochspannungsleitung des Staudamms und das Lager zu sehen, in das Nicinha umziehen musste, weil der Damm zu einem Rückgang der Fischbestände führte. Nach Angaben der Bundesstaatsanwaltschaft (MPF), die wegen der Auswirkungen des Staudamms Klage gegen das Konsortium Energia Sustentável do Brasil (verantwortlich für das Wasserkraftwerk) und gegen das brasilianische Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen (IBAMA) einreichte, lebten die betroffenen Familien in prekären Lagern ohne Grundversorgung. Die MPF weist auch darauf hin, dass die Konflikte in der Region möglicherweise zu Nicinhas Ermordung führten.
KÜNSTLERINNEN:
Von Staudämmen betroffene Frauen aus Rondônia.

In erdigen und lebhaften Farbtönen zeigt die Arpillera eine karge und rissige Landschaft am Ufer des Rio Madeira und prangert damit die Auswirkungen der Klimakrise in den Flussgebieten von Rondônia an. Die handgenähten Stoffe zeigen einfache Häuser mit brennenden Bäumen und Rauch, umgeben von
trockener Vegetation und einem wolkenlosen Himmel. In der Mitte sind Frauen und Männer von MAB zu sehen, die Lebensmittelkörbe und Kanister mit Trinkwasser verteilen, als Zeichen der Hoffnung und Solidarität. Zwischen 2024 und 2025 wurden 90.000 Liter Wasser und mehr als 6.500 Lebensmittelkörbe verteilt. MAB-Fahnen wehen zwischen den Fäden welche die Botschaft „Rettet den Amazonas“ tragen und für Einheit und Widerstand der Bevölkerung angesichts der institutionellen Vernachlässigung stehen. Jeder Stich und jeder Flicken der Arpillera spiegelt die Kraft der Gemeinden wider, die selbst in Zeiten extremer Dürre im Kollektiv ihre größte Überlebensquelle finden.
KÜNSTLERINNEN:
Betroffene Frauen aus der Region des unteren und mittleren Madeira und aus Porto Velho: GEISY DURAM, LETICIA REGIANE, ELIZABETE DURAM, NEIDA MARINA, ANA HELEN PARINTINTIM, MARIA RAQUEL, GREICY ELLEN, MISSAY NOBREGA.

Die Arpillera zeigt, wie die Frauen ihre Häuser nach den Überschwemmungen in Rio Grande do Sul im Jahr 2024 vorfanden. Der Deich, der das Viertel schützen sollte, versagte, da er vernachlässigt und nicht ordnungsgemäß gewartet worden war. „Nach 34 Tagen unter Wasser war alles, was wir hatten, zu Müll geworden und wurde mit Lastwägen abtransportiert. Während der wochenlangen Aufräumarbeiten schwankten wir zwischen komischer Erleichterung, Erschöpfung, Ekel und Trauer. Der Ekel ging über das Visuelle hinaus, er hatte Textur, Klang und Geruch. Der Geruch war zweifellos das Schlimmste“, erzählen die Frauen. Die Flut zerstörte nicht nur Möbel und Häuser, sondern nahm auch die Lebensgrundlage vieler.
Bis heute kämpfen die Frauen von Sarandi um Wohnraum, Gesundheitsversorgung und Schulen, die nicht wieder aufgebaut wurden. Als einkommensschwache Gemeinde benötigen sie weiterhin Unterstützung, insbesondere bei der Versorgung mit Lebensmitteln.
KÜNSTLERINNEN:
Frauen aus der Sarandi Community in Porto Alegre, Rio Grande do Sul, betroffen von der Flutkatastrophe im Mai 2024 und dem Bruch des Sarandi-Deichs

Die Arpillera stellt das Leid der Einwohner von São Miguel Paulista während wiederkehrender Überschwemmungen dar. Sie erzählen:
„Wir Bewohner*innen stehen bei jedem Starkregen unter Wasser und können es nicht mehr ertragen, unsere Sachen zu verlieren. Auch unsere Autos und Geschäfte werden überflutet.”
Der Penha-Staudamm soll zwar das Stadtzentrum vor Überschwemmungen schützen, doch das Schließen seiner Schleusen verursacht flussaufwärts große Probleme. Der Stadtteil União de Vila Nova, genannt „Pantanal“, ist besonders betroffen. Die Bewohner*innen leiden unter den materiellen Verlusten, Gesundheitsrisiken und psychologischen Problemen, die jede Überschwemmung mit sich bringt. Diese Situation ist kein bloßer Klimaeffekt, sondern die Folge eines historischen Prozesses: Ärmere Bevölkerungsschichten wurden an den Stadtrand gedrängt, wo sie in prekären Verhältnissen und ohne Unterstützung der Stadtplanung in Überschwemmungsgebieten leben.
KÜNSTLERINNEN:
Betroffene Frauen in São Miguel Paulista, im Osten der Stadt São Paulo

Am 11. August 2019 koordinierten Landwirte aus Pará eine Reihe von gleichzeitigen Brandstiftungen in Wäldern, um Flächen für die Holzgewinnung und extensive Viehzucht im Amazonasgebiet zu gewinnen. Dieser Vorfall wurde als „Tag des Feuers” bekannt. Im Zentrum ist eine Karte Brasiliens zu sehen, auf der Brandflächen und gefällte Baumstämme abgebildet sind, die die drei am stärksten vom Feuer betroffenen Biome darstellen: Amazonas, Cerrado und Pantanal. Die Komposition umrahmt das Land mit brennender Vegetation am unteren Rand und dunklen Rußwolken am oberen Rand.
Die nationale Fauna wird durch schwarze Silhouetten symbolisiert, die auf die Gefahr für ihr Überleben hinweisen. In der oberen linken Ecke spielt ein Zylinderhut auf Uncle Sam an – Symbol für die Macht und den politischen Einfluss der Vereinigten Staaten – und verweist auf den Wunsch des ehemaligen Präsidenten Brasiliens Jair Bolsonaro, den Amazonas für ausländische Interessen zu öffnen und so der Ausbeutung durch externe Mächte zu übergeben.
KÜNSTLERINNEN:
Betroffene Frauen aus Belém und der Region Itaituba

Die Klimakrise ist eine Realität, und im Amazonasgebiet sind ihre Extreme deutlich zu spüren. Im Bundesstaat Rondônia litt die Bevölkerung während des Amazonas-Sommers 2024 unter der Trockenheit des Flusses Madeira, dessen Wasserstand auf 25 cm sank (bei einer historischen Durchschnittshöhe von etwa 10 Metern), wodurch mehrere Flussuferfamilien isoliert und ohne Zugang zu Nahrungsmitteln und
Wasser waren. Im darauffolgenden Amazonas-Winter stieg der Wasserstand des Flusses über den Normalwert und überschwemmte die städtischen Gebiete, wodurch die Betroffenen erhebliche materielle Verluste erlitten. Die Bewegung der von Staudämmen Betroffenen spielte eine wichtige Rolle bei der
Hilfe für die betroffenen Familien, indem sie in den extremen Momenten dieser Klimakrise Lebensmittel und Wasser spendete.
KÜNSTLERINNEN:
Informelle urbane Arbeiterinnen und Mitglieder von MAB aus dem Großraum
Belém, die in MABs Aktivitäten für Umweltbewusstsein involviert sind:
SUEYLA MALCHER, JAQUELINE DAMASCENO, ELAINE RODRIGUES,
CLEIDIANE VIEIRA, ISABELA LIMA, KARINE CAMPOS

FÜR WEN UND WOZU? (Pará, Brasil, 2024)
Die Arpillera zeigt die wachsende Propaganda der Unternehmen, die den Kohlenstoffmarkt als angebliche Lösung für die Klimakrise darstellen. In der Region manifestiert sich dieser als Versuch, Kleinbauernfamilien zu täuschen, indem man ihre Wälder für Geld abkauft. Zur Begründung dient der Schutz der Wälder etwas, das die Kleinbauern traditionell tun. Dieses Thema wirft in der Bevölkerung die Frage auf „Kohlenstoffmarkt, für wen und wozu?“ Mit diesem Werk wird davor gewarnt, dass dieser
vermeintlichen Lösung für die Klimakrise Glauben geschenkt wird. Denn die beteiligten Unternehmen werden weiterhin Schadstoffe ausstoßen und die Bevölkerung als Tarnung für ihre Umweltverbrechen missbrauchen.
KÜNSTLERINNEN:
Bäuerinnen und Flussuferbewohnerinnen
der Gemeinden Itaituba und Rurópolis der
Region Tapajós in Pará, die durch den Bau des
Staudamms São Luís do Tapajós, das Agribusiness
sowie Straßen- und Bahnprojekte bedroht sind

Die Arpillera zeigt Situationen, die sich in der Region Tapajós, in der
Gemeinde Itaituba im Bundesstaat Pará, ereignet haben. Die Gemeinden am Flussufer sind mit extremen Dürren konfrontiert, die von Jahr zu Jahr zunehmen und ihr tägliches Leben beeinträchtigen. Sie führen zu Wasserknappheit und ausgetrockneten Flüssen, was die Gemeinden isoliert, da das Navigieren
von Booten und Schiffen unmöglich wird. Die Auswirkungen der Dürre
sind überall zu spüren, ebenso wie die kriminellen Handlungen der Brandstifter, die zu dieser Jahreszeit ebenfalls zunehmen. Die Brände gehen mit dichtem Rauch einher, der sich über weite Strecken ausbreitet und das Landschaftsbild der städtischen und ländlichen Gemeinden verändert. Der Rauch beeinträchtigt die landwirtschaftliche Produktion und macht die Menschen krank. Außerdem erhöht der Mangel an Regen die Hitze, die bis zu 40 °C erreichen kann.
KÜNSTLERINNEN:
Frauenkollektiv von MAB, produziert in Itaituba,
in der Region des Tapajós-Flusses in Pará: JOELMA OLIVEIRA, LUCIELE VIANA, CELIELMA SOUSA, CÉLIA MARIA EDUARDO und EDIZANGELA RODRIGUES

Die Region Xingu leidet unter den schwerwiegenden Auswirkungen des Baus des Belo-Monte-Staudamms, der 2011 begonnen und 2019 abgeschlossen wurde. Durch den Bau des Staudamms wurden viele Frauen mit ihren Familien in Umsiedlungsgebiete umgesiedelt oder erhielten Entschädigungen und zogen in die urbane Peripherie. Der Belo-Monte-Staudamm hatte zahlreiche Auswirkungen auf die Umwelt, darunter Fischsterben, die Austrocknung des Flusses bei geschlossenen Schleusen und eine verstärkte Abholzung mit Bränden, die vor allem während der Trockenperioden des Flusses auftreten. Die Arpillera thematisiert die ständigen Brandstiftungen, die in der Region stattfinden. Ein Waldbrand kann verheerende Folgen für die Tiere und das gesamte Ökosystem haben. Viele Tiere sterben an ihren Verbrennungen oder ersticken im Feuer und Rauch.
KÜNSTLERINNEN:
Betroffene Frauen in der Gemeinde Altamira, Pará

Die betroffenen Frauen thematisieren in dieser Arpillera die Probleme in der Umsiedlungsgemeinde. Sie leiden unter mangelnder Infrastruktur wie Trinkwassermangel, unzureichende Straßenbeleuchtung und
öffentliche Verkehrsmittel. Im Sommer sind die Menschen, darunter Ältere und Kinder, dem Rauch von Brandstiftung ausgesetzt. Frauen,
die ihre Familien versorgen, erleben die Distanz zum Stadtzentrum und dem Arbeitsmarkt als schwierig und leben zusammen mit ihren Kindern und Enkelkindern in prekären Bedingungen. Sie zählen auf die Unterstützung von MAB, die ihnen mit Maßnahmen hilft, die Lebensqualität in der Umsiedlungsgemeinde zu verbessern und den öffentlichen und privaten Einrichtungen Druck zu machen, ihren Verpflichtungen gegenüber der umgesiedelten Gemeinschaft nachzukommen.
KÜNSTLERINNEN:
Frauen, die in der kollektiven städtischen Umsiedlungsgemeinde Laranjeiras leben, einem Wohngebiet, das als Teil der Ausgleichsmaßnahmen für den Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte in Pará errichtet wurde, um die durch den Staudamm vertriebenen Bewohnerinnen und Bewohner umzusiedeln.

In der Arpillera stellen die betroffenen Fischerinnen die schwerwiegenden
Folgen dar, die der als Entwicklung getarnte „Fortschritt“ für das Leben der Bevölkerung hat. Dieser „Fortschritt“ geht im Amazonas mit Umweltzerstörung, Fischmangel und Veränderungen der Flussläufe einher, die das Leben der Flussuferbevölkerung und Communities beeinträchtigen. Das Werk vergleicht dies mit einer Lungenkrankheit, die nach und nach das Leben der Menschen beeinträchtigt und irreversible Gesundheitsschäden verursacht.
KÜNSTLERINNEN:
Fischerinnen betroffen vom Staudamm Cachoeira Caldeirão am Araguari-Fluss in Amapá

Die Arpillera prangert die Abholzung und illegale Holzgewinnung an, sowie den Goldabbau durch Goldwäscher, die das Wasser des Flusses Araguari verschmutzen. Neben all dieser Zerstörung verweisen die Fischerinnen vom Araguari Fluss, die das Werk geschaffen haben, auch auf die Wasserkraftwerke, die der Biodiversität enormen Schaden zufügen, die familiäre Landwirtschaft beeinträchtigen und das Leben der Menschen, die für ihr Überleben vom Fluss abhängig sind, drastisch verändern.
KÜNSTLERINNEN:
Fischerinnen betroffen vom Staudamm Cachoeira Caldeirão am Araguari-Fluss in Amapá

ist in zwei Teile unterteilt: Auf der linken Seite wird die Geschichte erzählt, als es noch Fischreichtum, Plantagen, Harmonie und Ruhe am Amapari-Fluss, Nebenfluss des Araguari-Flusses, gab.
Die rechte Seite zeigt die Auswirkungen des Staudamms, unter denen die betroffenen Frauen und ihre Familien leiden: Verlust von Land durch den Anstieg des Wasserspiegels aufgrund des künstlichen Sees,
Häuser, die zurückverlegt werden mussten, Probleme mit Dürre und
Überschwemmungen des Flusses über längere Zeiträume, Fische mit
Würmern, Mangel an Trinkwasser, Probleme bei der Nahrungsmittelproduktion, Verlust von Plantagen usw. Trotz der zahlreichen Auswirkungen des Staudamms befinden sie sich in einem "indirekten Einflussbereich”, was ihnen keinen Anspruch auf Entschädigung gibt.
KÜNSTLERINNEN:
Fischerinnen betroffen vom Staudamm Cachoeira Caldeirão am Araguari-Flussin Amapá

Die Arpillera stellt zwei extrem gegensätzliche Perioden dar, die wir
im Amazonasgebiet erlebt haben. Auf der einen Seite die extreme
Dürre des Rio Madeira, größter Zufluss im Amazonasbecken, im Jahr 2024. Menschen leiden unter Produktionsverlusten, Nahrungsmittelknappheit, der Unmöglichkeit des
Transports und längeren Wegen, um den Lebensunterhalt zu sichern.
Die andere Seite zeigt das Hochwasser im Jahr 2025, in der derselbe Fluss in weniger als sechs Monaten einen Pegel von 16,68 Metern erreicht hat - nahe am historischen
Rekord von 17 Metern. Studien deuten darauf hin, dass der Anstieg des
Wasserspiegels der Stauseen der Wasserkraftwerke von Santo Antônio zu Überschwemmungen und Ufererosion am Rio Madeira beigetragen hat. Wir erleben die Klimakrise im Amazonasgebiet in jedem Moment und wissen, dass die nächsten Dürren und Überschwemmungen kommen werden.
KÜNSTLERINNEN:
Frauenkollektiv aus Porto Velho, Rondônia, bestehend aus Flussuferbewohnerinnen, Kunsthandwerkerinnen, Fischerinnen und Landwirtinnen, die vom Staudamm Santo Antônio am Rio Madeira betroffen sind.

FRAUEN VON TRIUNFO (Rondônia, Brasil, 2025)
Das Jahr 2024 war geprägt von intensiven Bränden in Rondônia, die das Leben der Frauen in der Region Triunfo stark beeinträchtigten.
Neben Umweltschäden brachten die Brände zahlreiche soziale, wirtschaftliche und gesundheitliche Probleme: Verlust von Biodiversität, Bedrohung der Ernten, Atemprobleme durch tagelangen dichten Rauch, eine erhöhte Arbeitsbelastung für die Frauen sowie schwierigen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen. Die Community fühlte sich durch fehlende Unterstützung seitens der öffentlichen Hand im Stich gelassen. Als Reaktion darauf organisierten sich die Frauen von Triunfo, um diesen Problemen zu begegnen. Sie entwickelten Strategien zur gegenseitigen Unterstützung und kollektiven Fürsorge, verwandelten ihren Schmerz in Handeln und demonstrierten so die Stärke weiblicher Führung im Angesicht der Klimakrise und institutioneller Vernachlässigung.
KÜNSTLERINNEN:
Frauenkollektiv von Triunfo, Rondônia

Die Arpillera ist eine Hommage an die MAB-Aktivistin Nilce de Souza
Magalhães, genannt Nicinha, die im Jänner 2016 ermordet wurde. Nach sechsmonatiger Suche wurde Nicinhas Leiche an einen Stein gebunden im Stausee des Wasserkraftwerks Jirau gefunden. Die Arpillera zeigt ihren Lebensgefährten Nei in einem Kanu, der sie im Kampf für die Rechte der Fischerinnen stets begleitete. Im Hintergrund sind die Hochspannungsleitung des Staudamms und das Lager zu sehen, in das Nicinha umziehen musste, weil der Damm zu einem Rückgang der Fischbestände führte. Nach Angaben der Bundesstaatsanwaltschaft (MPF), die wegen der Auswirkungen des Staudamms Klage gegen das Konsortium Energia Sustentável do Brasil (verantwortlich für das Wasserkraftwerk) und gegen das brasilianische Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen (IBAMA) einreichte, lebten die betroffenen Familien in prekären Lagern ohne Grundversorgung. Die MPF weist auch darauf hin, dass die Konflikte in der Region möglicherweise zu Nicinhas Ermordung führten.
KÜNSTLERINNEN:
Von Staudämmen betroffene Frauen aus Rondônia.

In erdigen und lebhaften Farbtönen zeigt die Arpillera eine karge und rissige Landschaft am Ufer des Rio Madeira und prangert damit die Auswirkungen der Klimakrise in den Flussgebieten von Rondônia an. Die handgenähten Stoffe zeigen einfache Häuser mit brennenden Bäumen und Rauch, umgeben von
trockener Vegetation und einem wolkenlosen Himmel. In der Mitte sind Frauen und Männer von MAB zu sehen, die Lebensmittelkörbe und Kanister mit Trinkwasser verteilen, als Zeichen der Hoffnung und Solidarität. Zwischen 2024 und 2025 wurden 90.000 Liter Wasser und mehr als 6.500 Lebensmittelkörbe verteilt. MAB-Fahnen wehen zwischen den Fäden welche die Botschaft „Rettet den Amazonas“ tragen und für Einheit und Widerstand der Bevölkerung angesichts der institutionellen Vernachlässigung stehen. Jeder Stich und jeder Flicken der Arpillera spiegelt die Kraft der Gemeinden wider, die selbst in Zeiten extremer Dürre im Kollektiv ihre größte Überlebensquelle finden.
KÜNSTLERINNEN:
Betroffene Frauen aus der Region des unteren und mittleren Madeira und aus Porto Velho: GEISY DURAM, LETICIA REGIANE, ELIZABETE DURAM, NEIDA MARINA, ANA HELEN PARINTINTIM, MARIA RAQUEL, GREICY ELLEN, MISSAY NOBREGA.

Die Arpillera zeigt, wie die Frauen ihre Häuser nach den Überschwemmungen in Rio Grande do Sul im Jahr 2024 vorfanden. Der Deich, der das Viertel schützen sollte, versagte, da er vernachlässigt und nicht ordnungsgemäß gewartet worden war. „Nach 34 Tagen unter Wasser war alles, was wir hatten, zu Müll geworden und wurde mit Lastwägen abtransportiert. Während der wochenlangen Aufräumarbeiten schwankten wir zwischen komischer Erleichterung, Erschöpfung, Ekel und Trauer. Der Ekel ging über das Visuelle hinaus, er hatte Textur, Klang und Geruch. Der Geruch war zweifellos das Schlimmste“, erzählen die Frauen. Die Flut zerstörte nicht nur Möbel und Häuser, sondern nahm auch die Lebensgrundlage vieler.
Bis heute kämpfen die Frauen von Sarandi um Wohnraum, Gesundheitsversorgung und Schulen, die nicht wieder aufgebaut wurden. Als einkommensschwache Gemeinde benötigen sie weiterhin Unterstützung, insbesondere bei der Versorgung mit Lebensmitteln.
KÜNSTLERINNEN:
Frauen aus der Sarandi Community in Porto Alegre, Rio Grande do Sul, betroffen von der Flutkatastrophe im Mai 2024 und dem Bruch des Sarandi-Deichs

Die Arpillera stellt das Leid der Einwohner von São Miguel Paulista während wiederkehrender Überschwemmungen dar. Sie erzählen:
„Wir Bewohner*innen stehen bei jedem Starkregen unter Wasser und können es nicht mehr ertragen, unsere Sachen zu verlieren. Auch unsere Autos und Geschäfte werden überflutet.”
Der Penha-Staudamm soll zwar das Stadtzentrum vor Überschwemmungen schützen, doch das Schließen seiner Schleusen verursacht flussaufwärts große Probleme. Der Stadtteil União de Vila Nova, genannt „Pantanal“, ist besonders betroffen. Die Bewohner*innen leiden unter den materiellen Verlusten, Gesundheitsrisiken und psychologischen Problemen, die jede Überschwemmung mit sich bringt. Diese Situation ist kein bloßer Klimaeffekt, sondern die Folge eines historischen Prozesses: Ärmere Bevölkerungsschichten wurden an den Stadtrand gedrängt, wo sie in prekären Verhältnissen und ohne Unterstützung der Stadtplanung in Überschwemmungsgebieten leben.
KÜNSTLERINNEN:
Betroffene Frauen in São Miguel Paulista, im Osten der Stadt São Paulo
15 ARPILLERAS
die Ausstellung „Alerta Amazônia – when fabric speaks” zeigt 15 Exponate, die das Ergebnis der kollektiven Arbeit von Frauen, die in MAB in fünf brasilianischen Bundesstaaten organisiert sind. Der Fokus liegt auf der Amazonasregion mit 13 Arpilleras aus den Amazonasbundestaaten Pará (5), Amampá (3) und Rondônia (5).
In den Arpilleras schildern betroffene Frauen die Situation der Flussuferbevölkerung angesichts der enormen Dürren der letzten Jahre, welche durch die illegale Brandrodung verschlimmert wird. Sie prangern auch den Kohlenstoffmarkt als vermeintliche Lösung für die Klimakrise an, verweisen auf die Situation der Wasserknappheit, der Abholzung und des illegalen Holzeinschlags, und thematisieren die Veränderungen der traditionellen Lebensweise der Menschen.
<-- KLICKE AUFS BILD FÜR DETAILS!
WENN STOFFE ERZÄHLEN
Die Ausstellung präsentiert eine einzigartige Sammlung von Textilkunst, geschaffen von Frauen organisiert in der Bewegung der Betroffenen durch Staudämme (Movimento dos Atingidos por Barragens - MAB). Die Stücke sind Zeugnisse ihrer gelebten Erfahrungen mit der Klimakrise und der Umweltzerstörung in der Amazonasregion, auf denen Geschichten von Schmerz, Resilienz und Widerstand eindringlich erzählt werden.


KLIMAKRISE AM AMAZONAS
Zu den gravierendsten Auswirkungen der Klimakrise auf die Bevölkerung der Amazonasregion zählen Hochwasser und extreme Dürreperioden. Die Folgen extremer Dürre sind besonders verheerend, da die Flüsse - Lebenselixier, Nahrungsquellen und Transportmittel der Flussuferbevölkerung (portugiesisch “ribeirinhos”) - teilweise komplett austrocknen.
Ohne befahrbare Flüsse sind die Betroffenen von der Außenwelt abgeschnitten. Durch das Fischsterben werden sie einer ihrer Hauptnahrungsquellen beraubt. Ganze Gemeinschaften sind in ihrer Existenz und vom Verlust ihrer Lebensweise, die untrennbar mit den Flüssen verbunden ist, bedroht. Sich an diese Realität anzupassen, ist weder einfach noch schnell möglich. Um zu überleben, ist in dieser Situation vor allem Solidarität und Nothilfe, wie die Lieferung von Wasser und Lebensmitteln, entscheidend.

STIMMEN VOM AMAZONAS
Protagonistinnen der Ausstellung sind, neben den Exponaten selbst, die Arpillera-Herstellerinnen – Frauen aus Amazonien, die an vorderster Front die Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltzerstörung erleben, und von denen ein paar hier zu Wort kommen.




WIDERSTAND DURCH KUNST
Frauen sind als primäre Wasser- und Lebensmittelversorgerinnen ihrer Familien besonders stark von der Klimakrise und der fortschreitenden Umweltzerstörung durch große Infrastrukturprojekte und Brandrodung betroffen. Sie stehen daher an vorderster Front, wenn es darum geht, sich in ihren Gemeinschaften zu organisieren und für ein besseres Leben zu kämpfen.
Sie nutzen die Arpillera-Kunst, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, auszudrücken, was schwer in Wort zu fassen ist und sich auf diesem Weg Gehör zu verschaffen. Trotz der vielfachen Missachtung ihrer Rechte und der unkontrollierbaren Bedingungen durch die Klimakrise, haben die betroffenen Frauen Kraft und Willen, das Überleben ihrer Gemeinschaften und des Waldes zu sichern. Die Botschaft der Frauen von MAB ist klar:
“Wir sticken für das Leben!"

DIE AUSSTELLUNG
Sie können die Arpilleras physisch im Zuge der Ausstellung „Alerta Amazônia – when fabric speaks” erfahren.
In drei Städten in Österreich, finden von Oktober 2025 bis April 2026 insgesamt vier Ausstellungen statt.
Diese sind frei zugänglich!

25. 11. – 21. 12. 25
SALZBURG
Afro-Asiatisches Institut
Salzburg / Imaculada
Wiener Philharmonikergasse 2
5020 Salzburg
12. 01. – 07. 11. 25
INNSBRUCK
Haus der Begegnung
Diözese Innsbruck
Rennweg 12
6020 Innsbruck
UNSERE PARTNER
Die Ausstellung findet im Rahmen des Projekts „Climate Justice for the Amazon People” statt, das von 1.4.2023 bis 31.3.2026 von horizont3000 gemeinsam mit MAB umgesetzt wird und das Ziel verfolgt, die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel der von Staudämmen betroffenen Gemeinden im brasilianischen Amazonasgebiet zu fördern sowie die Zerstörung von Ökosystemen und traditionellen Lebensgrundlagen zu verhindern.
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all Photographs by Thomas Bauer, except "Salve A Amazonia" by Luis Gabriel
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